Bautzen ist eine Kreisstadt im Bundesland Sachsen und liegt östlich von Dresden an der Spree. Mit rund 40.000 Einwohnern zählt sie zu den wichtigsten Städten der Oberlausitz. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von etwa 66 Quadratkilometern und bildet das kulturelle sowie politische Zentrum der Sorben in Deutschland.
Bautzen befindet sich am Übergang vom Lausitzer Bergland in die teils flachere Oberlausitz. Das Gelände ist geprägt von sanften Hügeln, durch die sich die Spree schlängelt, ehe sie weiter in Richtung Norden fließt. Das Klima ist gemäßigt, mit mitunter kalten Wintern und eher warmen Sommern. Verkehrstechnisch ist Bautzen über die Bundesautobahn A4 sehr gut angebunden und verfügt über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Dresden–Görlitz, was die Erreichbarkeit der Stadt für Pendler und Besucher erleichtert. Zudem liegt die polnische Grenze nur wenige Kilometer entfernt, was den grenzüberschreitenden Austausch begünstigt.
Die Ursprünge Bautzens reichen weit in die slawische Besiedlung des 6. Jahrhunderts zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im 10. Jahrhundert, als sie zum Machtbereich des ostfränkisch-deutschen Reiches zählte. Im Laufe des Mittelalters entwickelte sich Bautzen zu einem politischen und kirchlichen Zentrum, nicht zuletzt durch den Einfluss der böhmischen Könige. Mehrfach war die Stadt Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, etwa während der Hussitenkriege und des Dreißigjährigen Krieges. Die Befestigungsanlagen und die markante, auf einem Felsplateau errichtete Altstadt sind bis heute Zeugen der wechselvollen Vergangenheit. In der Neuzeit gehörte Bautzen zunächst zum Kurfürstentum Sachsen und erlebte im 19. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung durch Handwerk und Handel. Besonders prägend ist die sorbische Tradition: Die Stadt gilt als inoffizielle „Hauptstadt“ der Sorben. Zahlreiche Institutionen wie Verlage, Kulturvereine und Schulen pflegen hier die Sprache und Kultur dieser slawischen Minderheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders in der DDR-Zeit entwickelte sich Bautzen zu einem Verwaltungs- und Industriestandort – gleichzeitig war die Stadt durch politische Strafanstalten bekannt, die im Volksmund den Namen „Gelbes Elend“ trugen.
Mit rund 40.000 Einwohnern gilt Bautzen als mittelgroße Stadt, die jedoch bestimmte Funktionen eines Oberzentrums übernimmt. Nach der deutschen Wiedervereinigung ging die Bevölkerungszahl zunächst zurück, da viele Menschen in wirtschaftsstärkere Regionen abwanderten. Mittlerweile stabilisiert sich diese Entwicklung, auch durch eine gewisse Rückkehr von Fachkräften und durch Zuwanderung aus dem ländlichen Umland. Der demographische Wandel ist dennoch spürbar: Ein steigender Anteil älterer Bewohner steht einer moderaten Zahl jüngerer Familien gegenüber. Für Immobilieninvestoren bietet sich hier ein vielfältiges Spektrum: Zum einen besteht Bedarf an barrierefreien Wohnungen, zum anderen steigt die Nachfrage nach modernem Wohnraum in der Innenstadt.
Traditionell basierte die Bautzener Wirtschaft auf Handwerk, Tuchmacherei und Handel. Heute spielen verarbeitendes Gewerbe, Maschinenbau und Dienstleistungen eine zentrale Rolle. In den Gewerbegebieten haben sich mittelständische Betriebe angesiedelt, die vom Standortvorteil zwischen Dresden und der polnischen Grenze profitieren. Zudem gewinnt der Tourismus an Bedeutung, da die mittelalterliche Altstadt mit ihren markanten Türmen ein beliebtes Ausflugsziel ist. Einzelhandel und Gastronomie konzentrieren sich im historischen Stadtkern sowie in einigen Einkaufszentren am Stadtrand. Weiterhin tragen Behörden und Verwaltungen wie das Landratsamt Bautzen zur wirtschaftlichen Stabilität bei, da sie zahlreiche Arbeitsplätze schaffen.
Bautzen profitiert von mehreren Faktoren, die den Standort langfristig interessant machen: Zum einen gibt es strategische Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, etwa in den Breitbandausbau und den öffentlichen Personennahverkehr. Zum anderen trägt die Grenznähe zu Polen zu einem zunehmenden Austausch im Bereich Handel und Dienstleistung bei. Drittens ist die Region für den Naturtourismus und den Erhalt der sorbischen Kultur bekannt, was die Attraktivität für Besucher und Neubürger steigen lässt. Auch Projekte zur Revitalisierung der Altstadt und zur Modernisierung der Wohnviertel im Plattenbau-Stil fördern die Entwicklung. Unter dem Strich ist Bautzen eine Stadt mit klaren kulturellen Alleinstellungsmerkmalen, in der sowohl Investoren als auch Einwohner langfristig Potenziale sehen können.
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